Kleine Anfänge, große Wirkung

Liebe Freunde von KiA und der CHAIN Foundation,

ein neues Jahr hat begonnen und wir können zurückschauen auf ein ganz besonders segensreiches Jahr.

Im vergangenen Jahr haben wir vom KiA-Verein dank eurer Hilfe mehrere großartige Meilensteine erreicht. Es wurden mehr Patenkinder übernommen als je zuvor in einem KiA-Jahr. Den Kindern bedeutet es sehr viel, wenn sie eigene Paten haben. Für ein Kind, das als Waise oder Halbwaise groß wird oder von seiner Familie verstoßen wurde ist es ein überwältigendes Gefühl zu wissen, dass da jemand im fernen Deutschland ist, der an es denkt; dem es nicht egal ist, was aus ihm wird.

Einer unserer großen Träume seit Jahren war es, dass einmal jedes Kind im Heim Paten hat. Im letzten Dezember war es dann plötzlich so weit. Bei der Durchsicht der Listen fiel uns auf: da gibt es gar keine Lücke mehr in der Rubrik „Pateneltern“. Wir schauten nochmal genau nach und tatsächlich: jedes einzelne Kind hat einen Paten. Wie wunderbar! Und es geht weiter: sobald die Heranwachsenden aus dem Heim in ein eigenständiges Leben entlassen werden, werden neue Kinder aufgenommen. Das erste halbe Jahr ist für die Kinder oft sehr aufregend, manches auch neu und beängstigend. Doch finden sie sich Dank der liebevollen Begleitung durch die Sozialarbeiterinnen, Hausmütter und -väter und neuen „Heim-Geschwister“ schnell zurecht und wohl. Wenn die Eingewöhnung im ersten halben Jahr gut geklappt hat und es keine rechtlichen Hindernisse gibt (zum Beispiel plötzlich auftauchende Familienangehörige, die die Kinder zu sich nehmen können), suchen wir auch für die Neuen Paten.

Neben diesem Paten-Meilenstein konnten wir als KiA-Verein im Jahr 2023 auch die höchste je gespendete Jahressumme der vergangenen 19 Jahre erzielen. Dies sind für mich jedoch nicht nur Euros, sondern viele Liebesbeweise. Mit jedem einzelnen Euro kann etwas umgesetzt werden, um die Kinder zu segnen. Wer die CHAIN Foundation in den letzten Jahren mehrmals besucht hat, kann den Wandel sehen, wie aus einer aus Großzügigkeit und Barmherzigkeit kurzfristig zur Verfügung gestellten Fläche Land, auf der die ersten Kinderhäuser gebaut wurden, ein kleines Paradies entstanden ist, in dem Kinder in Sicherheit und Frieden groß werden können. Und jeder, der CHAIN besucht sieht, wie in dieser positiven Umgebung aus schwachen, verwahrlosten, einsamen und oft kranken Kindern, gesunde, fröhliche, dankbare, singende und tanzende Kinder geworden sind, die eine Familie gefunden haben und große Zukunftsträume für ihr Leben entwickeln.

Sie wissen, dass diese Hilfe durch die Hände der Paten und Freunde zu ihnen gekommen ist und Gott sie durch sie segnet. Ich könnte stundenlang von den vielen tollen Geschichten der Liebesbeweise – ja Wunder! – erzählen. Dafür reicht hier leider der Platz nicht, dazu könnt ihr mich aber sehr gerne mal in eure Familie oder Gruppe einladen.

Eine kleine Geschichte möchte ich euch in diesem Zusammenhang gern noch erzählen:

Bei einem meiner ersten Besuche in CHAIN traf ich einen Bekannten aus Deutschland, der zusammen mit einem Freund auch dort war. Sie waren, wie dies oft geschieht beim ersten CHAIN-Besuch, überwältigt von der Freundlichkeit und Freude der Kinder und Mitarbeiter. Der gläubige Freund dieses Bekannten sagte beim Abschied zu mir: „Gott wird euch Millionen für CHAIN geben!“ Ich lachte. Was meinte er damit? Millionen Euro? Wir waren zu dem Zeitpunkt ein paar Freunde, die zusammen einen Verein gegründet hatten mit der Vision, eine wertvolle Arbeit in Uganda mit unseren Mitteln und Möglichkeiten zu unterstützen. Wir hatten erst ein paar wenige tausend Euro zusammengelegt und gesammelt. Aber ich sagte: „Warum nicht? Dieses Bild für die Zukunft nehmen wir gerne mit. Schauen wir mal.“

Kurze Zeit später hatten Matthias und ich einen Pastor und seine Frau aus Südafrika zu Besuch. Als wir uns voneinander verabschiedeten, bedankte sich der Pastor für unsere Gastfreundschaft und fragte, ob er noch kurz für uns beten könne. Nun, das schadet nie und so betete er für uns und auch für die Arbeit für CHAIN. Zum Schluss sagte er wortwörtlich: „Gott wird euch Millionen geben!“

Wow, zweimal der gleiche Satz und die gleiche Vision, die uns zugesprochen wurde von ganz unterschiedlichen Personen. Wir sagten: „Dann sind wir mal gespannt.“

Ulrike, unsere Schatzmeisterin, erzählte mir dann vor ein paar Wochen, nachdem sie die Jahresbilanz für 2023 erstellt hatte, dass wir im vergangenen Jahr nicht nur die höchste Jahressumme seit jeher erzielt hatten, sondern insgesamt auch schon zwei Millionen Euro an Spenden zusammentragen und weitergeben konnten. Mit allen regelmäßigen Monatsspenden, Einzelspenden und Großspenden konnten wir in 19 Jahren insgesamt schon zwei Millionen Euro CHAIN für ihre Arbeit zur Verfügung stellen.

Unser ursprüngliches Ziel im Jahr 2004 als Freunde, die sich zusammentaten, um für die damals 40 im Heim lebenden Kinder Paten zu finden, ist weit überschritten und inzwischen konnte tausenden Kindern und Familien geholfen werden. 

Für mich ist es eindeutig, dass Gott selbst diese gute Arbeit in Uganda gewollt hat, dass er die vielen Kinder gesehen hat und Erbarmen mit ihnen hatte. Er war es, der dieses Mitleid auch in das Herz des damaligen Erzbischofs und seine Frau legte und ihnen den Auftrag gab, diese Kinder aufzunehmen und Gottes Liebe weiterzugeben, wie es in der Bibel beschrieben ist in Matthäus 9,36:

Als er (Jesus) die vielen Menschen sah, die ihm nachliefen, hatte er großes Mitleid mit ihnen. Sie waren hilflos und verängstigt, ohne Ziel und ohne Hoffnung.

Dieses Mitleid, das Jesus hatte, als er durch die Städte und Dörfer zog, ergriff auch den damaligen Erzbischof, als er durch Kampala (Hauptstadt Ugandas) zog und die vielen Straßenkinder sah, die verloren und ohne jegliche Hoffnung versuchten, unter widrigsten Umständen irgendwie zu überleben.

Ich bin dankbar und empfinde es als großes Vorrecht, dass wir gemeinsam mit dem Verein KiA dieses von ihm begonnene Werk nun schon so viele Jahre unterstützen dürfen. Ich glaube, Jesus wirkt immer noch, indem er Menschen sucht und findet, denen er dieses Mitleid und Erbarmen ins Herz legt. Und ich glaube, dass Gott wirkt, jedoch nicht mit unsichtbarer Hand, sondern durch die vielen guten Hände der Menschen. Damals handelte der Erzbischof, indem er die etwa 40 Kinder in seinem Haus aufnahm und sein Grundstück schenkte, um die Kinderhäuser darauf zu bauen.

Heute handeln wir als Paten und Spender, um Gutes weiterzugeben, die Kinder zu segnen und so dieses Lebenswerk des Erzbischofs weiterzuführen.

Als Fundraiserin erlebe ich immer wieder ganz nah so viele wunderbare Geschichten! Ich kann nur staunend davorstehen und mich freuen über so viele unterschiedliche Zeichen der Liebe: die Zusage, für ein Kind die komplette finanzielle Versorgung zu übernehmen; die persönlichen, schön gestalteten Briefe mit ermutigenden Worten für das Kind; Fotos der eigenen Familie; Segenssprüche und Gebete für die Patenkinder; Päckchen; oft ganz detailliert ausgesuchte Weihnachtsgeschenke von der Geschenke-Liste; Menschen die Spenden sammeln durch einen Flohmarkt oder Fairtrade-Laden; Kinder, die Waffeln für den guten Zweck backen und in ihrer Straße für die Nachbarschaft verkaufen; die vielen Geburtstage, die gefeiert und bei denen Spenden statt Geschenke gewünscht wurden; und vieles mehr. Wenn Liebe ins Spiel kommt, bekommen Menschen die tollsten Ideen!

Deshalb gilt es für mich immer dreifach:

Danke an Jesus,
Danke an euch, 
Danke an die Mitarbeiter der CHAIN Foundation!

Eure Gerda