Chain-Besuch

Liebe KiA-Freunde,

wir sind zurück im verschneiten Deutschland nach täglich reichlich Sonnenschein in Chain. Dort waren wir für drei Wochen, zusammen mit noch fünf weiteren Besuchern.

Für uns heißt der Besuch bei Chain immer ein fröhliches Wiedersehen mit den inzwischen über 60 Mitarbeitern und hunderten Kindern, aber auch ein Besuch in allen Bereichen mit offenen Augen und Ohren. Nicht zuletzt tragen wir mit Verantwortung dafür, dass eure Spenden möglichst gut eingesetzt werden. So wird auch von Chains Seite dazu ermutigt, es anzumerken, wenn wir Anregungen haben, wie die Arbeit optimiert werden kann.

Inzwischen ist das Werk sehr weitläufig und hat viele verschiedene Bereiche. So wanderten wir viele Stunden über mehrere Tage verteilt durch die verschiedenen Bereiche. Stellten viele Fragen und ließen uns vieles zeigen.

Das Kinderheim

Auf dem Gelände sind unten am Hügel nach wie vor drei Schlafhäuser vom Kinderheim, mit dem alles anfing, und auch die Speiseterrasse, wo jeden Abend das Singen der Kinder und die biblischen Andachten und Gebet stattfinden.

Jeden Abend vorm Abendessen um ca. sechs Uhr sammeln sich die Kinder dort nach und nach und ein paar fangen an zu singen oder trommeln.

Zum Heim gehören die großen Spiel- und Sportwiesen. Ideal für die kleinen und vor allem die blinden Kinder, um sich frei zu bewegen, weit weg von öffentlichen Straßen und Verkehr. Man sieht die Kinder überall in Grüppchen miteinander reden oder spielen oder sie erfüllen ihre täglichen Aufgaben, wie Fegen, Wischen, Spülen, Wäsche waschen, Gemüse transportieren u.s.w.

Dann ist dort die Kinderheim-Küche, wo den ganzen Tag große Töpfe mit Mais und Bohnen und anderem über dem Feuer dampfen.

Die Krankenstation

Gegenüber der Küche ist die kleine Krankenstation, in der die kranken oder verletzten Kinder vorbeischauen bei Nurse Juliette, die sie untersucht oder ihnen Medikamente verabreicht. Auch holen sie dort Toilettenpapier ab, bevor es zur Latrine geht.

Der Kindergarten

An dem einen Ende des Geländes ist der Kindergarten mit ca. 150 Kindern, in dem die Kinder ganz viele Gedichte, Lieder, Bewegungslieder, Tänzchen, Mathe, Lesen, Schreiben und Englisch lernen. Draußen sind große Spielwiesen und Spielgeräte zum Herumtollen.

Hostel für Berufsschüler

Neben dem Kindergarten ist das Schlafhaus für die Berufsschüler. Wie überall mit Etagenbetten und Moskitonetzen.

Lehrerwohnungen

Da unten ist auch die Lehrerstraße, wo sechs Lehrerwohnungen sind. Auch Richtung Grundschule sind noch ein paar Lehrerwohnungen. So sparen sich die Lehrer die Transportkosten. Benzin ist fast so teuer wie hier, ein Lehrergehalt aber nur ca. ein Dreißigstel!

Töpferwerkstatt

Auch ist dort die Töpferei mit Brennerei, wo alle Kinder ab der vierten Klasse dieses Handwerk lernen.

Veranstaltungssaal

Danach kommt der große Saal, in dem größere Veranstaltungen, wie Jugendgottesdienste und Sonntags die Gottesdienste für die Kinder, Jugendlichen und Mitarbeiter gemeinsam stattfinden.

An dem ersten Donnerstag, als wir dort waren, versammelten sich dort die Siebtklässler, die mit den Prüfungen anfingen. Der eingeladene Pastor sprach ihnen Mut zu und betete zusammen mit ihren Müttern für sie.

Spielzimmer

Hinter der Kirche ist das Spielzimmer, das Samstag- und Sonntagnachmittags mit Betreuung für ca. 2 Stunden geöffnet ist. Während die Großen die Sportfelder oft gemeinsam mit den Mitarbeitern nutzen, sitzen hier 40 – 50 Kinder und bauen, puzzeln, malen und spielen mit den Puppen.

Grundschule

Einmal quer übers Gelände am Eingangstor und der Schulkantine und später am Büro und Gästehaus vorbei kommen wir zur Grundschule. Hier nehme ich immer mal spontan am Unterricht teil. So lernt man den täglichen Betrieb am besten kennen. Ich habe wieder wirklich viel Interessantes dazu gelernt. Es ist nie zu spät zum Nachsitzen (-; Die Grundschule hat sieben Klassen und je ca. 60-70 (!) Schüler mit immer auch ein paar blinden Kindern dazwischen.

Für mich eine große Kunst, den Unterricht zwischen klappernde Braille Maschinen zu gestalten.

Grundschulkantine

Vor der Schule ist die große Kantine mit ebenfalls einer groß angegliederten Küche.

Young mothers house

Etwas weiter ist das neu gebaute Haus für junge Mütter, die ungeplant schwanger geworden sind. Jetzt haben sie viel Raum und Licht. Zurzeit wohnen hier sieben Teenager Mamas mit ihren Babys und besuchen die Berufsschule.

Einmal als ich abends auf dem Weg zur Abendandacht dort vorbei ging, hatten die Kleinkinder gerade jeder eine gekochte Kartoffel in die Hand bekommen. In einer Reihe kamen drei von ihnen, die schon laufen können zu mir, brachen ein Stückchen von ihrer Kartoffel ab und schenkten es mir. Das Teilen wird wirklich schon früh gelernt.

Berufsschule

Von dort geht es noch weiter runter zur Berufsschule. Zwei sich gegenüberliegende Gebäude. Eins für die Theorie und eins für die Praxis. Am Ende gibt es einen wunderschönen Sitzplatz.

Es wird unterrichtet in Catering, Frisör, Nähen, Elektrik, Schweißen, Maurern und IT.

Gerne zeigten die Jugendlichen, was sie schon drauf haben, erklärten stolz und wirkten sehr zuversichtlich, dass sie eine Arbeitsstelle bekommen werden. Auf Matthias‘ Frage, warum sie so zuversichtlich sind, kam die Antwort abrupt: ,,Because the Lord is my shepherd“.

Die Catering-Schule lud uns in ihr „Restaurant“ ein und verwöhnte uns mit ihren Leckereien. Wirklich perfekt. Matthias‘ spontaner Wunsch nach einem Kaffee war dann aber ziemlich schwierig zu erfüllen. Da fehlte wohl noch die Erfahrung mit den Gepflogenheiten der Wazungus (Weißen).

Matthias und ich ließen uns dort im Frisiersalon die Haare waschen und schneiden und die Nähschule hatte für uns aus gleichem Stoff ein Hemd und einen Rock genäht.

Viehzucht und Landwirtschaft

Noch weiter den Hügel hinunter kommt man zum Vieh: Kühe, ein paar Hühner, Schweine und Wachhunde.

Wer dann noch Kraft hat geht gewappnet mit Gummistiefel weiter hinunter mit Jimmy durch die weitläufigen Felder. Dort wird zusammen mit den Kindern vieles angebaut und gepflegt und was später geerntet wird, landet in der Küche in den riesigen Töpfen über dem Feuer, dann in hundert Tellerchen und am Ende mit den nackten Händchen in die Münder und Bäuchen.

Dorfprojekte

Ansonsten gab es die vielen Dorffamilien und – Schulen zu besuchen, aus denen wir Kinder unterstützen. Über buckelige teils matschige Lehmpfade ist das nichts für Schwächlinge….

Büro und Speiseterrasse

Wir wurden sehr gut versorgt im Gästehaus und auf der Speiseterrasse.

Immer gerne und neugierig auf die nächste Mahlzeit spazierten wir vom Gästehaus durch das Bürogebäude mit ein paar Pläuschchen hier und dort und dann durch die Küche an Nuru und ein paar Schülern aus dem Catering- Bereich an den Kochtöpfen vorbei zur Gästeterrasse.

Gästehaus

Im runden Gästehaus saßen wir dann abends oft noch lange zusammen und hatten noch viel von den Erlebnissen des Tages auszutauschen oder sangen mit Gitarrenbegleitung gemeinsam bekannte christliche Lieder.

Wir sind wieder sehr zufrieden und bereichert nach Hause geflogen.

Das Fazit: ja unsere Spenden werden sehr sinnvoll eingesetzt!

In Chain sind viele, sehr gute, langjährige Mitarbeiter. Was ja schon für sich spricht.
Nächsten Frühherbst möchten wir wieder hin.
In sechs Wochen fliegen schon die nächsten Besucher.
Dann wird auch unsere Schatzmeisterin wieder bei Diana in die Finanzbücher gucken.

Neugierig geworden?

Wer gerne auch mal so einen ganz anderen Urlaub machen möchte, kann sich gerne bei mir melden! Ich bin mir sicher, ihr werdet es nicht bereuen!

Nicht umsonst war ich schon seit fast 20 Jahren fast jedes Jahr dort.

Eure Gerda mit Matthias